Was ist ein Naturgarten?

12.11.2023

Die 17 Naturgarten-Gebote

Ein Naturgarten ist eine grüne Oase für Mensch und Tier. 

Ein Ort zum Leben und Aufatmen für Schmetterlinge, bunte Käfer, kleine Molche, Igelfamilien, Amseln, Fledermäuse und auch für uns.

Ein Ort an dem gesundes Gemüse und süße Beeren neben heimischen Wildstauden wachsen.

Ein Ort mit Verboten, Geboten und genauen Regeln.

Tja, so ist das wirklich! 

Bei uns in Mecklenburg-Vorpommern ist exakt geregelt, was ein Naturgarten ist.

Hier offenbare  ich euch die 17 Gebote des Naturgartens!

(Wer sich nicht an die Gebote hält, kommt in die Plastikstuhl-Gartenzwerg-Hölle, nehme ich an)



Die 17 Naturgarten-Gebote:

  1. Du sollst kein Blaukorn schmeißen! (Alle chemisch-synthetischen Düngemittel sind tabu)
  2. Du sollst kein Gift spritzen, und wenn noch so viele Nacktschnecken, Fraßinsekten und Unkräuter in deinem Garten wüten! (Keine Pestizide, kein Gift!)
  3. Du sollst kein Torf verwenden! (Erhaltet die Moore)!
  4. Du sollst eine  Wildstrauchhecke pflanzen!
  5. Du sollst eine Wiese anlegen!
  6. Du sollst Wildwuchs zulassen!
  7. Du sollst ein wildes Eck erlauben!
  8. Du sollst ein Feuchtbiotop und ein Trockenbiotop anlegen!
  9. Du sollst Laubbäume pflanzen!
  10. Du sollst für Blumen und blühende Stauden sorgen!
  11. Du sollst deinen Gartenabfall in Kompost verwandeln!
  12. Du sollst Nützlingsunterkünfte aufhängen!
  13. Du sollst das Regenwasser sammeln und nutzen!
  14. Du sollst nur umwelfreundliche Materialien wählen!
  15. Du sollst deinen nackten Boden mit Mulch bedecken!
  16. Du sollst auch Gemüse und Kräuter anbauen!
  17. Du sollst Obstbäume  und Beerensträucher pflanzen!
  18. Du sollst deine Beete mit Mischkultur, Fruchtfolge und  Gründüngung gesund halten!

Wem bringen denn all die Regeln etwas?

Ist das wirklich umsetzbar?

Macht euch selbst ein Bild, ob die Gebote sinnvoll sind!

Voraussetzungen für die Zertifizierung zum Naturgarten:


1. Das Blaukorn-Tabu oder keine chemisch-synthetischen Düngemittel

Früher habe auch ich im Frühling vergnügt mit dem vergissmeinnicht-farbenen Blaukorn um mich geschmissen und mich gefreut, dass alles so schön wächst!  

Muss ich ein schlechtes Gewissen haben?

Warum ist das jetzt eine Todsünde? 

  • Die synthetische Dünger-Herstellung  ist energieaufwendig, und setzt Treibhausgase frei 

  • Für Stickstoffdüngerherstellung werden große Erdgasmengen benötigt

  • Stickstoff und Phosphor lassen Magerpflanzen keine Wachstumschancen und sie können  in unserem Trinkwasser auftauchen (Unser Verdauungstrakt  macht aus den Nitraten Nitrite, und Nitritverbindungen stehen im Verdacht zum Teil krebserregend zu sein). 

  • Düngemittel enthalten neben den Spurennährstoffen, die Pflanzen brauchen (wie Kupfer, Zink, Eisen) auch  Schwermetalle wie  Blei, Cadmium, Nickel, Quecksilber, Arsen und Uran 

Okay, klingt schon nicht so gut!

Wir brauchen Alternativen zu den babyblauen Düngerperlen!

Ich dünge jetzt mit Rinderdungpellets und Pferdedungpellets.

Damit kann man auch vergnügt um sich schmeißen im Februar. Es stinkt genau nach dem was es ist, und es besteht keine große Gefahr, dass Kinder sich das Zeug in den Mund stecken.

Wenn man die Kuhscheiße (Danke, an Katrin Iskam von Katrinsgarten, von der sowohl der Tipp als auch die Ausdrucksweise stammt) bei kalten Temperaturen im Februar kurz vor einem stärkeren Regen schmeißt, ist die Geruchsentwicklung aber trotzdem noch mit normalen nachbarschaftlichen Beziehungen vereinbar!

Außerdem verwende ich zum Düngen Schafwolle, Urgesteinsmehl, Algenkalk, Pferdedung, manchmal Algen, und ganz viel Kompost.

Es grünt und wächst mit natürlichem Dünger alles wirklich genauso schön! 

Und: Natürlich kann man auch Bio-Dünger kaufen. 

Bodenverbesserung ist aber soooo ein spannendes Thema! 

Schau mal hier was ich zur Bodenverbesserung im Naturgarten verwende!

Hier findest Du das Rezept für meinen natürlichen Grünen-Daumen-Flüssig-Dünger für Topfpflanzen und Starkzehrer.


2. Willkommen Insekten, Schnecken und Unkräuter: Keine Pestizide, keine Gifte

Habt ihr euch auch als Kinder gefreut, wenn ihr einen kleinen, roten Marienkäfer über eure Hand krabbeln lassen habt? 

Glückskäfer haben wir sie genannt!

Eine einzige Larve der kleinen Glückskäfer frisst bis zu 3000 Blattläuse und Spinnmilben.

Die Vögel füttern ihre Jungen dann mit den  gepunkteten Käfern.

In einem Naturgarten pendelt sich recht schnell ein Gleichgewicht zwischen Nützlingen und Schädlingen ein.  

Wichtig ist es gesunde, robuste Gewächse zu pflanzen! 

Zum Beispiel Rosen mit dem ADR-Siegel (hier findest Du 9 robuste, wunderschöne Rosen, die keine besondere Pflege brauchen), und Bäume, Sträucher und Stauden die Trockenheit vertragen.

Es gibt aber auch einfache, pflanzliche Mittel, die Möhrenfliege und Konsorten vergraulen und gefräßigen Nacktschnecken den Appetit verderben. 

Hier findest Du seit Jahrhunderten erprobte Rezepte aus meiner Pflanzenapotheke, die Pflanzen stärken und Schadinsekten, Pilze und Schnecken vertreiben.


3. Erhaltet die Moore: Kein Torf!

Schlangen und Seeadler im Amazonasgebiet

Der Peenestrom wird bei uns liebevoll "Amazonas des Nordens" genannt. 

Das renaturierte Moorgebiet  ist ein Naturschutzgebiet mit brütenden Seeadlern, Bibern seltenen Pflanzen. 

Es ist eine besondere Erfahrung durch diese fremde Landschaft zu wandern.

Man trifft erstaunliche Tiere und seltene Pflanzen.

Torf für Blumenerde

Um Torf für Blumenerde zu gewinnen wurden Moore in Deutschland und im Baltikum trocken gelegt. 

60% der ehemaligen Moorfläche Europas ging durch menschliches Eingreifen bereits verloren, und mit ihnen die seltene Tier- und Pflanzenwelt! 

Was ist ein Hochmoor

Hochmoore sind nährstoffarm, sie werden nur von Regenwasser gespeist. 

Niedermoore sind nährstoffreich und bilden sich zum Beispiel an Stellen, wo Gewässer verlanden.

In den nährstoffarmen Hochmooren hat sich eine einzigartige Pflanzenwelt entwickelt, und viele Großschmetterlinge und Libellen brauchen diese Moorpflanzen. 

Die Wickinger, die früher im Peenetal gesiedelt haben, bauten ihre Siedlungen auf sicheren Sandblasen, die von Mooren umgeben waren. 

Keine Reiterarme konnte durch ein Moor vorwärts kommen, als Zugang zu den Siedlungen gab es weinige leicht zu verteidigende Brücken und Wege.

So wie die Moore früher die Wikinger vor ihren Feinden schützten, schützen die Moore heute die Vögel, die Biber, die Schmetterling und die ganz besondere Moorvegatation.

Torfalternativen

Für meine Töpfe hatte ich lange die billige Blumenerde gekauft, da  könnte schon Torf drin gewesen sein. 

Kompost eignet sich aber genauso gut! Und auch Anzuchterde kann man selber machen: Hier findest Du bei NABU MV eine einfache Anleitung!

Pflanzen, die saure Erde lieben, wie Hortensien und Rhododendren freuen sich über Kompost aus Laub, Nadeln von Nadelbäumen und Rindenmulch.

Man kann aber auch torffreie saure Rhododendronerde kaufen!



4. Nistplatz für Vögel, bunte Beeren im Herbst: Eine blühende Wildstrauchhecke

Mein Vorsatz ist es, gegen alle Widerstände, eine 15 Meter lange Vogelschutzhecke an der Grundstücksgrenze zu pflanzen!

Da ist die riesige chinesische Wachholderhecke, die erstmal weg muss.

Und dann fehlt noch der Lottogewinn, mit dem ich  den Windschutzzaun und die 20 geplanten Gewächse in stattlicher Größe bezahlen kann.

Der beträchtlichste Widerstand ist allerdings mein Ehemann.

Nutzen einer Wildstrauchhecke

Eine Wildstrauchhecke blüht im Frühling herrlich, bietet Vögeln einen Brutplatz, und schützt uns vor Wind und fremden Blicken (wenn sie nach fünf Jahren ausgewachsen ist) 

Im Sommer sorgt  sie für etwas angenehmen Schatten und kühlt durch die Verdunstung aus den Blättern die Umgebung. 

Sie verwandelt Kohlendioxid in frischen Sauerstoff. Im Herbst gibt es bunte Beeren und Herbstfrüchte und ein farbenfrohes Blätterfeuerwerk. 

Auch im Wintergarten sorgen Hagebutten und Vogelbeeren und kleine Wildäpfel für farbige Gartenbilder. 

Für den Naturgarten reicht auch eine Wildstrauchgruppe aus mindestens drei heimischen Wildsträuchern. 

Hier findet ihr meine 13. interessantesten (und hübschesten) Strauch-Kandidaten für eine Wildstrauchhecke.

Und wie überwinde ich jetzt die Widerstände um meine Wildstrauchhecke doch noch zu bekommen?

"Widerstand ist eine Voraussetzung für Veränderung. Statt ihn zu bekämpfen, sollten sie ihn umarmen." 

Na, dann habe ich ja einen Plan!


5. Ein Sommernachtskonzert mit Grillen und Margeritensträuße: Wiesen 

Magerwiesen

Ich erinnere mich heute noch an die bunten Wiesensträuße, die ich als Kind gepflückt habe. 

Die abfallenden Hänge neben unserer Siedlung waren nicht als Felder nutzbar. 

Aber an diesem mageren Berghang wuchsen wirklich die schönsten Blumen.

Der magere Boden ist das Geheimnis einer blütenreichen Wiese!

Wir haben dieses Jahr zwei richtige Magerwieseninseln im Rasen angelegt. 

Eine bunte Blühwiese, an einer sonnigen Stelle, an der der Rasen sowieso im Sommer während der Trockenheit immer gelb wurde.

Und ein Schattensaum entlang einer Hecke.

Hierfür haben wir Saatgut mit Wildpflanzen aus unserer Region bestellt und den Boden vorher mit Sand abgemagert.

Hier zeige ich Euch die Bilder von der Neuanlage und halte Euch auf dem laufenden, wie sich die Wiese entwickelt...

Empfehlenswert sind Wiesenblumen wie Margeriten, Wegwarte, Klatschmohn, Flockenblume, Wiesensalbei und Rote Lichtnelke

Einjährige Schmetterlingswiese

Auch eine Schmetterlingswiese mit einjährigen Blühpflanzen ist ein Wiesenelement. Rasen abtragen, aussähen: 

Hier zeige ich Euch, wie schnell das geht.

Den Rasen zu einer Wiese werden lassen

Auch wer den Rasen selten mäht, und Wildwuchs zulässt, freut sich blühende Wiesenpflanzen wie Klee, Gänseblümchen und andere Wildkräuter.


6. Akzeptiere das Wilde in Dir: Zulassen von Wildwuchs 

Wildwuchs kann so charmant aussehen!

Die Treppenfugen in dem berühmten englischen Garten "Great Dixter" sind  mit spanischen Gänseblümchen bewachsen.

(Ihr könnt euch das hier anschauen, in dem Gartenblog "Wurzerls Garten" von Renate Zickenheimer) 

"Christo beherrschte es souverän eine Pflanzung gleichzeitig zu dirigieren und zu bändigen, ihr aber dennoch auch freie Entfaltung und Spontanität zuzugestehen. Eine natürliche Wildheit entstand so in seinen Beeten, die niemals aus dem Ruder geriet und immer interessant blieb. "

schreibt Renate Zickenheimer über den englischen Gartenarchitekten.

Das ist außerdem eine prima Rechtfertigung um in der Hängematte zu entspannen! 

Unkraut? Nein, ich lasse nur etwas Wildwuchs zu! 

Speziell, wenn wir vom Sommerurlaub zurückkommen tröstet es mich, dass der Wildwuchs, der Urwaldcharakter angenommen hat ein Naturgartenelement ist.

Dauerhaft dürfen die Wildkräuter in der Blumenwiese und im Schattensaum wachsen. Löwenzahn im Rasen kann ich auch das ganze Jahr über bieten (er ist schneller als ich), den Giersch werde ich eh nicht los und die Brennnesseln wachsen auch immer heimlich in den hinteren Reihen der Staudenbeete, wo ich sie nicht entdecke. Erwünscht sind außerdem Weißklee, Spitzwegerich und Wilde Möhre

Ansonsten wird der Wildwuchs nach den Sommerferien wieder beschränkt, die hübschen Gänseblümchen in den Fugen dürfen aber auch bei mir stehen bleiben.


7. Wo Igel und Rotkehlchen sich gute Nacht sagen: Das wilde Eck

Eine kleine Blühstrauchhecke diagnol vor einer Gartenecke und dahinter: Ein wildes Eck, das ganz der Natur gehört? 

Igelkinderstube? Laubhaufen? Winterquartier für Insekten?

Hier soll nicht gemäht und nicht geräumt werden, so dass Wildkräuter sich ausbreiten können und Schmetterlingsraupen, Rotkehlchen und Igelmütter und andere tierische Gartenbewohner einen Lebensraum finden. 

Vielleicht findet sich auch in deinem Garten eine kleine abgetrennte Ecke die nur der Natur gehört... 



8. Eidechsensteinmauer und Libellenteich: Sonderstandorte  wie Feuchtbiotop oder Trockenbiotop

Ein Feuchtbiotop, wie ein kleiner Naturteich, bringt  schwimmende Molche, schillernde Libellen und kleine Wasserschnecken in unsere Gärten. 

Abends können wir dem Quaken der Frösche lauschen. 

Schon ein Miniteich in einem halben Holzfass, einer Zinkwanne oder auch ein eingegrabener Mörtekübel begeistert die Tierwelt. 

Hier findet ihr unsere Erfahrungen mit dem Miniteich.

Auf Trockensteinmauern können sich Eidechsen sonnen und Käfer finden ein geschütztes Versteck.


9. Jahreszeiten erleben: Laubbäume

Was wäre ein Garten ohne ein Laubbaum?

Ein  Laubbaum lässt uns mit Frühlingsblüten, schattenspendenden Sommerblättern, buntem Herbstlaub und knorrigen Zweigen im Winter alle Jahreszeiten erleben.  

So ein Laubbaum bildet Raum für Nistplätze, Eichhörnchenkobeln, dient als Versteck, aber auch als Nahrungsgrundlage vieler schöner Käfer und auch Schmetterlinge und deren Raupen.

Manche großen Bäume, wie die Eiche bieten für über 1000 verschiedenen Arten einen Lebensraum.

Optimal wären Schwarzpappel, Erle und Weiden, aber auch Gehölze wie die Birke, Eberesche (Vogelbeere) und die Hainbuche. 

Bedenken muss man immer die Endgröße des Baumes!

Aber auch Obstgehölze wie Apfel, Pflaume und Kirsche bietet Lebensraum für die heimische Tierwelt.

Hier zeige ich Euch wie man einen Apfelbaum pflanzt.

Jeder Garten braucht einen Baum!


10. Ein summendes und brummendes Bienenparadies: Blumen und blühende Stauden

Ich sehe das wie die Bienen:

In einen Garten gehören Blumen! Zu jeder Jahreszeit soll es blühen und duften!

Meine bienenfreundlichen Lieblingsbienenstauden sind:

Katzenminze und Salbei, Storchschnabel, Witwenblume, Astern und Schönastern, Kugeldisteln, Fetthennem Schafgarbe, Lavendel, Thymian, Sonnenhut, das nicht winterharte aber sich versamende patagonisches Eisenkraut, die eher kurzlebigen Duftnesseln, Goldrute, Indianernessel,  Lungenkraut,  Sonnenbraut, Malven... 

Die Liste an bienen- und insektenfreundlichen Stauden ist noch viel länger! 

Hier habe ich sie für Dich fotografiert und etwas genauer beschrieben.



11. Der endlose Kreislauf des Lebens: Der Komposthaufen 

Um den Kompost kommt kein Naturgärtner herum!

Aus Pflanzenabfällen wird wieder braune Erde.

Es ist ein kleines Wunder!

Und es ist eine Kunst!

Wir haben ziemlich sicher schon alles falsch gemacht, was so geht!

Dadurch sind wir inzwischen Kompostprofis!

Seit wir die Gartenabfälle häckseln (Wir bedeutet in dem Fall: Mein Mann) wird der Komposthaufen nicht mehr ganz so voluminös. 

Die Rotte geht deutlich schneller. Und auch das Umsetzen ist deutlich einfacher, wenn keine großen Äste im Kompostberg stecken. .

Und die Aufteilung der Kompostecke in verschiedene Bereiche hat sich auch günstig ausgewirkt. 

Ich habe sogar herausgefunden, wie man unkrautfreien Kompost herstellt!

Ich bin immer noch richtig überrascht, wie schnell der Kompost jetzt fertig ist!

Hier ist der Link zum perfekten Kompost.

12. Eine Reihenhaussiedlung für Vögel und andere Bauten: Nützlingsunterkünfte

Also, auch wenn ich jetzt in die Plastikstuhl-Gartenzwerghölle komme: Das zwölfte Naturgartengebot halte ich für Quatsch!

Eine Reihenhaussiedlung ist bei uns im Garten entstanden, und zwar eine aus Nistkästen.

Die Vögel wohnen aber immer noch in der Hecke.

Ja, ich habe alles optimiert (Die Kästen hängen schon länger da, hoch genug, richtige Ausrichtung, nicht zu dicht...)

Die Vögel mögen die Neubauten einfach nicht!


Den Fledermäusen wollten wir eine Sommerunterkunft bauen (Ein Fledermauskasten an der Hausnordseite unter dem Dach).

Ich werde es sein lassen! 

Wo auch immer die Fledermäuse wohnen: Offensichtlich haben auch sie ein gutes Sommer- und Winterquartier gefunden. (Ich vermute sie leben unter dem Garagendach)

Das vorhandene Insektenhotel wird wenigstens teilweise genützt. Der Großteil der Insekten überwindert in den Staudenresten auf den Beeten und in der Totholzecke.

Ein Igelhaus haben wir gebaut, und gerade isolieren wir es wieder vor der Winterkälte mit den Herbstblättern und dem letzten Heckenschnitt. 

Exakt nach NABU-Anleitung!

Die Igel machen in der Bentjeshecke und im Laubhaufen unter der Hecke Winterschlaf!

Hier findest Du unsere Erfahrungen mit dem Igelhaus


Wer weiß, vielleicht freuen sich die Wildtiere bei euch über die Nützlingsunterkünfte...

Sehr gut angenommen werden die Vogeltränke, die Insektentränke und das Vogelfutter im Winter.

Vögel freuen sich über eine beheizte Vogeltränke im Winter. 

Hier zeigen wir Dir, wie sie gebaut wird!

Selbst gemachtes Vogelfutter für die Wintermonate kann eine richtige Zierde für den Garten werden. 

Hier zeigen wir Dir, wie man es schnell selber machen kann.



12. Vom Regen in dieTraufe:  Regenwassernutzung 

Wir nützen jeden Regentropfen: Mit Regentonnen in die man die Gieskanne tauchen kann aber auch eingegrabene Tonnen, die das Wasser vom Dach sammeln und den Nutzgarten versorgen. 

Außerdem: Trockenheitsresistente Stauden und Gehölze sind das Geheimnis eines faulen Gärtners!


13. Umweltfreundliche Materialwahl

Natursteine, Holz und Terracottatöpfe fügen sich viel schöner in den natürlichen Garten ein als Plastikstühle, Maschendrahtzaun und Kunststoffgartenzwerge.

14. Mulchen: 

Ich war lange Mulchgegener! 

Ich dachte, Mulchen bedeutet Stauden in großen Abständen in ein Beet zu pflanzen, und alles dazwischen wird mit 20 Zentimeter Rindenmulch totgestreut. 

Ich hatte da etwas gesehen, was bis auf die drei Stauden und zwei Gräser ansonsten wie eine Schotterwüste, nur aus Rindenmulch aussah.

Ich bin inzwischen reformiert und absoluter Mulchfan!

Mulchen erspart:

  • Unkraut jäten

  • gießen

  • düngen

Die Gemüsebeete mulche ich mit dem Grasschnitt einer Freundin. 

Die großen Blätter des Beinwell eignen sich auch sehr gut. 

Rhododendren und Hortensien lieben Rindenmulch. 

In den Staudenbeeten können, wenn die Beete etwas eingewachsen sind  auch die gehäckselten Staudenstängel ihren Platz finden. 

Bei einem dicht bewachsenen Staudenbeet ist der Boden nicht mehr sichtbar von Mai bis November. Das Mulchmaterial versorgt den Boden mit Nährstoffen und beschattet mit der Blattmasse den Boden und schützt vor Austrocknung.

Hier findet ihr noch mehr Information zum Mulchen.


15. Ein Küchengarten: Gemüsebeet und / oder Kräuteranbau

Frische Kräuter sind Genuss pur, und die Möhre aus dem eigenen Naturgarten hat ein erdiges Aroma mit einem Hauch Schärfe und vielleicht sogar ein paar Bitterstoffe die ein Geschmackserlebnis schaffen, bei dem selbst die Biomöhre aus dem Supermarkt nicht mithalten kann. 

Wir finden, es lohnt sich eigenes Gemüse anzubauen.

Hier findet ihr Tipps zum Selbstversorgerglück.


16. Ein Nasch- und Nachtischgarten: Obst und/ oder Beerensträucher

Süße rote Kirschen, Äpfel mit roten Bäckchen und lila Pflaumen gehören bei mir zum Gartenjahr.  

Bunter Genuss: Rosa und gelbe Himbeeren, rote und grüne Stachelbeere, schwarze, rote und weiße Johannisbeeren sowie grüne und blaue Weintrauben und ein paar Heidelbeeren wachsen bei uns. 

Auch das paradiesisch süß-säuerliche Naschobst wächst im Klostergarten.

So plant ihr ein kleinen Beerengarten


17. Wer mit wem und warum: Mischkultur, Fruchtfolge und / oder Gründüngung

Bei manchen Gemüsesorten stimmt die Chemie miteinander, bei anderen nicht. 

So kann man bessere Wachstumserfolge und schädlingsfreieres Gemüse erwarten, wenn man die richtigen Gemüsesorten nebeneinander wachsen lässt. 

Das ist eine Wissenschaft für sich und daher gibt es Listen wer sich mit wem verträgt und meine persönlichen Lieblingskombinationen. 

Alle drei Jahre werden unsere Beete mit dem frischen Kompost aufgebessert, dann wachsen da zunächst die Starkzehrer.   

Gründüngung mit Senfsaat und Phacelia schütz die Gemüsebeete im Winter und sorgt gleichzeitig für eine Düngung. 


Wir haben uns an alle 17 Naturgartengebote gehalten!

Wir haben uns 2022 ganz offiziell als Naturgarten in Mecklenburg-Vorpommern zertifizieren lassen, viele tolle Hinweise und neue Ideen bekommen.

Hier ist sie,  unsere Gartenplakette.

Hast Du auch Lust auf die Gartenmedaille? Hier geht es zur Startseite von Natur im Garten in MV.

Auch in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Sachsen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westphalen sind bei dieser Aktion dabei: Hier findest Du die Naturgartenaktion in Deinem Bundesland

Ich glaube, dass viele kleine Naturgärten zusammen einen wirklichen Nutzen für den Artenschutz bringen können!

Lies hier mein Interview mit Prof. Martin Gorke zum Thema "Artensterben"

Es sind eigentlich nur kleine Unterschiede für uns bei der Gartenbewirtschaftung, aber vielleicht ein großer Unterschied für all die tierischen Bewohner. 

Und wie ihr seht: Es ist ganz einfach!!! Vielleicht möchtet ihr auch ein Naturgarten werden? 


Diese 17 Naturgartengebote lassen sich auch in einem kleinen Stadtgarten, in der Gartensparte und in einem Familienschrebergarten umsetzen.

Was mein ihr? Braucht ein Naturgarten so viele Regeln?

Lest unten weiter, wie man einen Naturgarten plant!

Ich freue mich über eure Kommentare!

Herzliche Grüße

Eure Marion


Links:

Sonja hat einen fantastischn Naturgarten und eine tollen Naturgartenblog und berichtet hier über natürliche Mittel, die gegen Schnecken und Wühlmäuse wirklich helfen. https://www.sonjas-gartenfreuden.de/2-geniale-mittel-gegen-schnecken-die-wirklich-helfen/

Sehr empfehlen kann ich auch die 22 Naturgartentips von Mareike Fedders, auf diesem Blog findet ihr viele tolle Tipps und Beiträge zum Anlegen und Pflegen eines Naturgartens.


So planst du deinen Naturgarten

Die neusten Posts 

Wie Du im pflegeleichten Naturgarten nicht deinen Verstand verlierst, sondern deine Seele findest