Winterliche Dekoration
Schilfwedel, Samenstände und vertrocknete Stauden haben ihren eigenen Charme.
Mutter Erde oder Dreck?
Wir Menschen brauchen unseren Boden. Er ernährt uns.
Wie halten wir unseren Gartenboden gesund? Wie erhalten wir die Fruchtbarkeit im Naturgarten?
Bodenlebewesen machen den Boden fruchtbar. Was können wir für sie tun?
Nährstoffe /Dünger für die Pflanzen
"Du bist Erde und sollst zu Erde werden, von der du genommen wurdest", sagte Gott zu Adam.
Zwischendrin ernährt Mutter Erde uns.
Gehen wir sorgsam mit unserem Boden um?
Oder haben wir alle Dreck am Stecken?
Die oberste Erdschicht von 20-30 Zentimeter, das ist der fruchtbare Mutterboden. Er ist dunkelbraun, durch seinen Humusgehalt. Der Mutterboden lebt!
In einem Liter gutem Gartenboden leben mehr Lebewesen, als Menschen auf der Erde.
Regenwürmer, Spinnen, Asselsn, Schnecken, Käferlarven, Milben, Fadenwürmer, Springschwänze, Bakterien, Pilze, Algen.
Es sind diese Lebewesen, die den Boden fruchtbar machen, die Nährstoffe aufschließen, für Belüftung sorgen und Sauerstoff an die Wurzeln bringen.
Die Pflanzen wachsen optimal, wenn es den Bodenlebewesen gut geht.
Die Wurzeln von unseren Gemüsepflanzen arbeiten mit den Bodenbakterien zusammen, um optimal zu wachsen.
Pflanzen ziehen in unterschiedlichen Wachstumsphasen unterschiedliche Bakterien an, durch Ausscheidungen im Wurzelbereich.
Knöllchenbakterie zum Beispiel können Stickstoff aus der Luft im Ammoniak umwandeln, den die Pflanze für ihr Wachstum benötigt.
Auch Pilze agieren mit dem Wurzelgeflecht der Pflanzen. Mykorrhiza, die Pilzgeflechte an den Wurzeln, helfen Pflanzen Wasser zu erhalten.
Regenwürmer lockern den Boden und holen Humus in den Wurzelbereich der Pflanzen. Asseln helfen den Mulch zu zersetzen und Nährstoffe für die Pflanzen freizusetzen.
Dieser lebendige Boden sorgt für den vielschichtigen Geschmack in unserem angebauten Gemüse.
Das ist jetzt die gute Nachricht für den Rücken. Wir sollen nicht mehr umgraben, um die Bodenlebewesen nicht zu stören.
Ilse konnte es nicht fassen. "Der Frost bricht doch den Boden auf! Du willst mir jetzt echt erzählen, dass das Umgraben, was die Menschheit seit 10 000 Jahren betreibt, plötzlich nicht mehr notwendig ist? Das ist doch so ein moderner Trend, der in fünf Jahren wieder weg ist!"
Nee, ist echt so: Wir Gärtner sollen unseren lebendigen Boden pflegen, in dem wir
unnötiges Umgraben vermeiden. Lockern mit einer Grabgabel reicht meist aus.
Ich würde mich auch beschweren, wenn jemand kurzerhand die Waschküche aus dem Keller in das Obergeschoss räumt. Dafür die Büromöbel, mit Aktenschrank, in den dunklen Keller verbannt. Da müsste der Arbeitgeber warten, bis er von mir wieder hört. Erst müsste ich alles wieder umräumen.
Ja, auch die Mikroorganismen im Boden haben ihren Arbeitsbereich. Nach dem Umgraben müssen alle erstmal wieder zurück, und in der Zeit wird nicht gearbeitet!
Vorne bei der Seebrücke ist FKK verboten. Alle müssen ihre Körper bedecken!
Im Naturgarten ist es ganz ähnlich, wie beim Strand an der Seebrücke.
Die ordentlichen, braunen Beete mit nackter Erde im Herbst und Winter sind nicht erwünscht.
"Dann bin ich halt eine Mikroben-Mörderin!", sagte Ilse. "Bei mir wird der Garten aufgeräumt, vor der Winterpause. Sieht anständig aus, und im Frühling ist schon alles bereit zum sähen und pflanzen!"
Es schadet dem Boden, wenn wir ihn brach liegen lassen! Wind und Regen tragen den fruchtbaren Mutterboden ab.
Die Mikroorganismen leiden, wenn der Frost ungehemmt in den Boden eindringen kann.
Deshalb sollten wir im Herbst eine Gründüngung aussähen oder die Beete mindestens mit Laub abdecken.
Wir starten im Frühjahr dann mit einem viel fruchtbareren Boden.
Eine Mulchschicht auf den Beeten verringert die Verdunstung und wir müssen weniger gießen. Mulch stellt auch eine Art der Flächenkompostierung dar, und es werden Nährstoffe freigesetzt.
Außerdem unterdrückt Mulch Unkrautwuchs.
Die Wurzeln und Rhizome von Stauden werden im Winter vor Kälte geschützt durch eine Mulchauflage auf dem Staudenbeet.
Regenwürmer freuen sich über grünes Mulchmaterial. Manchmal ziehen sie ganze Blätter unter die Erde.
Mulchen ist so ein wichtiges Thema, dass ich hierzu ein eigenes Kapitel geschrieben habe.
Auch zur Gründüngung für den Gemüsegarten im Herbst findet ihr ein eigenes Kapitel.
Unsere Gemüsepflanzen entziehen dem Boden Nährstoffe (die wir dann zu uns nehmen).
Wir müssen dem Boden also Nährstoffe zuführen, wenn wir unseren Gartenboden über viele Jahre fruchtbar halten wollen.
Kompost ist der wertvollste Dünger im Naturgarten!
Mit Kompost fügt man den Beeten humusreiche Erde zu. Kompost enthält Nährstoffe, und speichert Wasser.
Kompost macht auch all die fleißigen Bodenorganismen glücklich.
Der natürliche Kreislauf aus Werden und Vergehen spielt sich dann in unserem Garten ab, und wir müssen nur wenige sonstige Düngemittel zuführen.
Verwöhne deine Gartenbeete im Frühling mit einer schönen, frischen Kompostschicht!
Wie du das Gold des Gärtners herstellst, erfährst du in meinem ausführlichen Kompost-Artikel.
Hier könnt ihr erfahren, wie Kompost in unserem Garten gelingt.
Schafwollpellets werden nach der Schur der Schaffe aus der Wolle gepresst.
Die Pellets verbessern die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens, da Schafwolle das dreifache ihres Gewichts an Wasser speichern kann.
Die Pellets werden in den Boden eingearbeitet.
Das Wollfett Lanolin wird langsam abgebaut und versorgt die Pflanzen mit Phosphor, Stickstoff, Schwefel und Spurenelementen.
Die Nährstoffe sind erst nach einiger Zeit verfügbar.
Urgesteinsmehl besteht aus fein gemalenen Steinen.
Je nach Steinart sind unterschiedliche Mineralien in unterschiedlichen Zusammensetzungen enthalten: Calcium, Magnesium, Eisen.
Es gibt unterschiedliche Steinmehle für unterschiedliche Böden.
Steinmehle bringen auch Spurenelemente in den Boden, die durch das Pflanzenwachstum gebunden werden.
Über die Jahre verarmt der Boden. Dem Boden fehlen Spurenelemente, die dann auch unserem Körper fehlen, wenn wir uns mit Pflanzen von müden Böden ernähren.
Deshalb ist das Gesteinsmehl ein wichtiger Faktor für gesundes Pflanzenwachstum und auch für unsere Gesundheit.
Tonmehl hilft Sandböden Wasser und Nährstoffe zu speichern.
Ein Hilfsmittel also, mit dem Pflanzen Trockenheit im Sommer besser überstehen.
Ich verteile im Herbst etwas Gesteinsmehl mit Kompost gemischt auf die Beete (Damit das Gesteinsmehl nicht so staubt)
"Frischen Pferdemist hat mein Mann früher auf die Kartoffelbeete geschippt. Das hat bestialisch gestunken. Aber die Kartoffeln waren groß wie Pampelmusen!", erzählte Ilse, als ich ihr meine Pferdedungpellets zeigte.
Pferdedungpellets werden im Februar am besten vor einer längeren Regenperiode auf den Beeten verteilt. Bei den kälteren Temperaturen ist der Geruch sehr dezent.
Die Pferdemistpellets eignen sich für die Gemüsebeete und die Staudenbeete.
"Gib mal her!", sagte Ilse. "Helfen die wirklich? Die stinken ja fast nicht!"
Algenkalk bekommt bei mir der Buchs, der Algenkalk soll vor Buchschädlingen etwas schützen.
Außerdem alle kalkliebenden Pflanzen, die sonst auf unserem ganz leicht saurem Boden nicht gut wachsen würden.
Christrosen, Lenzrosen, Leberblümchen mögen Kalk. Alle mediterranen Vertreter mögen ein bisschen Kalk.
Unser Gartenboden ist nicht bloß Dreck! Er ist eine lebendige Masse, die unser Gemüse und unsere Blumen mit allem versorgt, was sie zum Wachsen brauchen.
Mutter Erde, die uns ernährt, und mit der wir pfleglich umgehen sollten.
Mit was düngt ihr? Was nützt ihr zur Bodenverbesserung?
Ich bin gespannt auf Eure Rückmeldungen!
Herzliche Grüße
Eure Marion
Schilfwedel, Samenstände und vertrocknete Stauden haben ihren eigenen Charme.
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