10. Warum Bitterstoffe so gesund sind
Warum sind Bitterstoffe so gesund?
Pflanzen produzieren Bitterstoffe, damit sie nicht gefressen werden.
Und gar nicht selten sind diese Bitterstoffe ein Warnhinweis, dass giftige Stoffe in der Pflanze sind, und wir sie nicht essen sollten.
Deshalb haben die meisten Menschen eine gesunde Abneigung gegen Bitterstoffe. Und genau deswegen wurde die Bitterstoffe sorgfältig aus all dem Gemüse herausgezüchtet, das wir so kaufen können.
Einige Bitterstoffe sind gesund
Aber, einige Bitterstoffe sind sogar gesund. Wahrscheinlich funktioniert unser Körper besser, wenn wir dafür sorgen, dass er diese gesunden sekundären Pflanzenstoffe bekommt. In diesem Blogpost findest du Rezepte, die dir diese gesunden Bitterstoffe liefern. Probiere selbst, ob du dich mit den Bitterstoffen nach vier Wochen fitter und energiereicher fühlst.
Unsere Zunge hat überall auf ihrer Oberfläche Geschmacksknospen. Hier sitzen Nervenzellen, die die Geschmäcker süß, sauer, salzig, umami (Eiweißreich) und bitter schmecken können. Besonders viele Bitterrezeptoren sitzen in den Geschmackspapillen, die V-förmig am hinteren Ende der Zunge sitzen. Sie sorgen dafür, dass wir giftige Bissen wieder ausspucken.
Einige Bitterstoffe sind giftig
Als wir letztes Jahr vom Urlaub zurückgekommen waren, hing da eine riesige Zucchino neben meinen Zierkürbissen.
Ich habe die Zucchini in Scheiben geschnitten und den Kindern als leckere Zucchinipizza serviert, mit Tomatensoße und Käse überbacken.
Die Kinder haben die Zucchini ausgespuckt! Bitter! Bäh, sowas essen sie nicht!
Und das war gut so, denn die bittere Zucchini enthielt giftiges Cucurbitacin, wie ich beim Nachlesen erfuhr.
Bei den Zucchinisamen, die wir im Handel kaufen, wird darauf geachtet, dass sie kein Cucurbitacin produzieren. Wenn die Blüte aber mit Blütenstaub von Zierkürbissen gekreuzt wird, kann in den Früchten der giftige Bitterstoff gebildet werden. In jungen Früchten sind keine relevanten Mengen des bitteren Stoffes enthalten.
Ich bin ja sehr dafür eigenes Saatgut von Gemüsesamen zu sammeln. Bei Zucchini und Gurken ist das allerdings keine gute Idee. Weil dann Früchte mit hohem Cucurbitacingehalt entstehen können, wenn Kreuzungen mit Zierkürbissen dabei sind.
Hier schützt uns allerdings der Geschmackstest:
Bittere Gurken, Zucchini und Melonen sollte man nicht essen.
Kürbis- und Gurkensamen bitte jedes Jahr neu kaufen!
Was machen die Bitterstoffe in unserem Körper?
In unseren Geschmacksknospen konnten 25 verschiedene Bitterrezeptoren identifiziert werden. In der neueren Forschung wurden genau diese Bitterrezeptoren auch auf anderen Zellen gefunden. Und die Forscher fragten sich: Was machen die Rezeptoren denn da? Wir schmecken doch nicht in den Bronchien oder im Gehirn!
Im Magen sorgen die Bitterrezeptoren für mehr Magensäureproduktion. Bitterstoffe führen insgesamt dazu, dass mehr Verdauungssäfte freigesetzt werden, dass der Darm sich besser bewegt und dass alle Verdauungsorgane, auch die Leber besser durchblutet werden. Man kann sich vorstellen, dass Bitterstoffe dadurch unsere Verdauung auf gesunde Weise in Schwung bringen können.
Bitterrezeptoren in den Bronchien sorgen dafür, dass antimikrobielle Stoffe freigesetzt werden. Sie verbessern den Schutz gegen Keime die Infekte der Atemwege verursachen können.
Bitterrezeptoren wurden auch im Gehirn gefunden. Hier gab es Hinweise, dass neue Verbindungen zwischen den Hirnzellen angeregt werden könnten. Werden wir schlauer durch Bitterstoffe?
Auch auf Blutzellen, auf Spermien und sogar auf Krebszellen wurden Bitterrezeptoren gefunden.
Bitterstoffe führen zu einem schnelleren Sättigungsgefühl. Sie führen in Darmzellen zur GLP-1-Freisetzung. Dieses Hormon sagt unserem Gehirn "Ich bin satt".
Es gibt auch Hinweise, dass manche Bitterstoff Heißhunger vorbeugen können.