2. Eine Landkarte im Kopf
Mit den kleinen dunklen Knopfaugen können Igel nur schemenhaft sehen. So ähnlich wie wir mit zusammengekniffen Augen.
Dafür hören sie extrem gut und finden ihr Futter durch ihren grandiosen Geruchssinn.
Igel haben ein ausergewöhnlich gutes Gedächtnis. Als hätten sie eine Landkarte im Kopf finden sie Verstecke, Löcher in Zäunen und Wasserstellen.
3. Wie Teenager sind Igel nachtaktiv
Igel sind in der Dämmerung und nachts aktiv. Tagsüber schlafen sie versteckt im Gebüsch, in Spalten, Erdhöhlen, oder Reisighaufen. Igel träumen wohl auch. In diesen Traumphasen bewegen sich schlafende Igel, und geben Geräusche von sich.
Der Igel macht nachts größere Spaziergänge. Das Gebiet das ein Igel besucht ist etwas so groß wie 100 Fußballfelder.
4. Einzelgänger
Igel sind Einzelgänger. Männchen und Weibchen treffen sich nur zur Paarung und die kleinen Igel werden 6 Wochen von der Mutter gesäugt, danach leben auch sie alleine.
Igel können auch geschickt klettern, gut schwimmen und schnell laufen.
Bei Gefahr rollt sich ein Igel ein und stellt seine Stacheln auf. Diese stachelige Kugel kann kaum ein Feind knacken.
5. Wie können die das essen? Speiseplan der Igel
Igel sind Fleischfresser, genauer gesagt fressen Igel hauptsächlich Insekten. Stechmücken, nachtaktive Laufkäfer, aber auch Schmetterlingsraupen gehören zu ihren Lieblingsspeisen, Asseln, Tausendfüßler, Spinnen, Käfer, Ohrwürmer und Larven von Nachtfaltern werden ebenfalls verspeist.
Schnecken und Regenwürmer essen Igel eher, wenn sie nicht genug Insekten finden, vor allem im Frühling und Herbst. Gerade Schnecken können Würmer auf die Igel übertragen, die sich in den Lungen der Igel vermehren können und Igel krank machen können.
Es wurde aber auch darüber berichtet das Igel Frösche, Kröten, und sogar Kreuzottern gefressen haben.
Igel sollte man nur im Notfall vor der Winterruhe füttern. Sie fressen auch Katzenfutter, gebratenes ungewürztes Rindergehacktes und ungewürztes Rührei.
Igel vertragen keine Kuhmilch, weil sie Laktoseintolerant sind und von normaler Milch Durchfall bekommen. Igel essen kein Obst.
Oder höchsten Mal ein klitzekleines bisschen von einem süßen Apfel. Trotzdem sind die Igel in der Dämmerung oft unter unserem Apfelbaum bei dem Fallobst im Herbst. Hier fressen sie aber überwiegend die Insekten und Würmer auf und zwischen dem Obst.
Hier findet ihr einen Link, wenn ihr wissen wollt, welches Futter für Igel empfohlen wird
6. Weihnachten verpennt! Igel machen Winterschlaf.
Einfach nur die warme Zeit genißen und den Winter verschlafen, klingt eigentlich ganz gut. Akllerdings verschlafen die Igel auch Weihnachten, und das wäre für mich jetzt ein echter Verlust!
Wenn die Tage kürzer werden und die ersten Frostnächte einsetzen machen Igel Winterschlaf. Igel würden im Winter nicht genug Nahrung finden und verhungern.
Aber Igel gehören zu den ältesten Säugetieren. Sie haben auch die letzten Eiszeiten überlebt. Und sie haben eine bewährte Strategie um die eisige Winterzeit zu überstehen.
Im Herbst fressen die Tiere sich eine ausreichende Fettschicht an. Ab Oktober oder November suchen sie ihr Winterschlafnest auf, dass trocken liegt und durch Laubblätter und Äste isoliert ist, und so die Kälte fern hält.
Im Winternest rollen sie sich zu einer Kugel zusammen und der Körper kühlt sich von 36°C auf 6°C herunter, der Herzschlag sinkt von 180 auf 20 Schläge pro Minute. Sie atmen nicht wie im Sommer 20 Mal pro Minute sondern nur noch 4 mal.
Der ganze Stoffwechsel läuft auf Sparflamme. Im Winterschlaf fressen Igel überhaupt nicht, sie gewinnen die Energie, die zum Leben brauchen aus der im Hebst angefressenen Fettschicht.
Igelkinder müssen im Herbst mindestens 500g wiegen, um den Winter überleben zu können. Deshalb sind Igel im Herbst manchmal auch tagaktiv um genug Nahrung zu finden. Nach dem Winterschlaf haben die Igel bis zu 1/3 ihres Körpergewichts abgenommen.
7. Fortpflanzung
Igel pflanzen sich im Frühjahr fort. Die Igelmännchen machen ein schnaufendes Geräusch wie eine Dampflock, wenn sie ein Weibchen suchen. Wenn sie ein Weibchen gefunden haben, laufen sie oft Stundenlang um es herum und das Weibchen dreht sich ebenfals im Kreis solange es sich nicht zur Paarung entschlossen hat. Man nennt das auch Igelkarussel. Das Igelweibchen faucht dabei oft laut. Wenn das Igelweibchen sich zu einer Paarung entschlossen hat, geht der Paarungsakt recht schnell. Das Igelweibchen legt die Stacheln so an, dass das Igelmännchen sich nicht verletzt und das Igelmännchen steigt mit den Vorderpfoten auf das Weibchen, die Begattung erfolgt von Hinten. Danach trennen sich die Wege und die Mutter zieht nach 5 Wochen Tragzeit die Igelbabys alleine auf.
8. Igelbabys
Meist werden bei einem Wurf 4 bis 5 Igelkinder geboren. Die Igelmutter baut sich ein schönes geschütztes weiches Nest, in das sie die Babies gebiert.
Die kleinen Igel sind anfangs winzig und sie haben die Augen die erste Zeit geschlossen. Sie wiegen nur 20g. Sie wärmen sich an der Mutter und trinken die ersten sechse Wochen Muttermilch.
Bei der Geburt haben die Igel zwar schon etwa 100 weiße Stacheln, diese sind allerdings noch in die Rückenhaut eingebettet. Erst in den Stunden nach der Geburt stellen sich die Stacheln auf.
Nach zwei Wochen öffnen die Igelbabys ihre Augen. Nach drei Wochen wachsen ihnen die ersten Zähnchen, und kurz darauf gehen sie mit der Mutter zum ersten Mal auf Nahrungssuche. Die kleinen Igelbabys zwitschern wie Vögel.
9. Igelmusik
Igel machen in der Dämmerung oft sehr laute Geräusche. Glückliche Igel auf Nahrungssuche grunzen und schnaufen ähnlich wie Schweine.
Wenn sie etwas zu fressen gefunden haben Schmatzen sie laut.
Als Hilfeschrei zum Beispiel, wenn sie sich in einem Zaun verfangen haben quaken sie laut wie Enten. Wenn Igel Schmerzen haben können sie laut Schreien, wie menschliche Babies. Wenn sie aggressiv sind zischen oder klicken Igel.
10. Der Igel ist ein Wildtier
Das Halten von Wild-Igeln als Haustiere ist in Deutschland verboten. Sie stehen unter Naturschutz, weshalb es gesetzlich verboten ist, sie im Haus einzusperren.
Fast alle wildlebenden Igel haben Parasiten in der Lunge und Flöhe im Fell.
11. Wie können wir Igel im Garten unterstützen?
- Totholzhaufen und wilde Ecken geben Igel Möglichkeit ein Versteck und ein Winterschlafquartier zu finden.
- Baue ein Igelhäuschen
- Vermeide kleinmaschige Zäune, oder sorge für Durchgänge, damit die Igel sich frei bewegen können
- Kellerschächte oder sonstige Gruben in die Igel fallen könnten und nicht rauskommen würden, sollten abgedeckt werden
- In Teichen und Wasserstellen immer einen sichern Ausstieg für Igel ermöglichen
- Frisches Trinkwasser in einer flachen Schale speziell im Sommer anbieten
- Auf Chemie und Insektizide im Garten verzichten, mehr Insekten bieten eine gute Nahrungsquelle für die Igel
- Rasenrobotter nie in der Dämmerung laufen lassen
- Auf Laubsauger verzichten