Das Gartenjahr-Sabbatical: Januar

01.02.2022

Als ich meinen Rock zuhause vergessen habe

Das ist die Geschichte, bei der ich meinen Rock zuhause vergessen habe. Ja, heute ist Longshirt und Legging vielleicht okay, aber 2013, einige Wochen nach der Geburt meines dritten Kindes war der Rock durchaus (und figurtechnisch sowieso) ein wichtiger Bestandteil meines Outfits. 

Um acht Uhr sollten wir bei der Ergotherapie sein, und ich habe die Kinder geweckt, Frühstück gemacht, die Zweijährige angezogen, den Großen bei seinen Tagträumen unterbrochen und ans Anziehen erinnert. Für mich gab es das Frühstück im Stehen. Mit Baby auf dem Arm habe ich den verbröselten Tisch abgewischt, und die klebrige Marmelade vom Boden entfernt, bevor die noch durch die ganze Wohnung verteilt wird. Der Schwiegermutter hatte ich versprochen einkaufen zu gehen und ach ja gut, da konnte ich dann gleich ein Geschenk für die Geburtstagsfeier mitbringen. Irgendwas mit Dinos vielleicht. Oh Gott, die Geburtstagsfeier, auf die der Große sich so freut, ist doch am Samstag, und da ist doch die Ganztages-Fortbildung für die Arbeit! Wie konnte ich das vergessen? Und wer kann den Großen zur Party mitnehmen? 

Wir kamen pünktlich zur Ergotherapie, die Kinder waren satt, sauber und gut angezogen, nur mein Rock, der war zuhause geblieben. Hundert Sachen, die erledigt werden mussten kreisten in meinem Kopf. Müde war ich. Daher zum Mittag nur schnelle Instant-Nudeln und etwas Schokolade für die Laune. Einige Tage später habe ich die Brötchen beim Bäcker teilweise mit dem Spielzeuggeld vom Kinder-Kaufmannsladen versucht zu bezahlen. Die Verkäuferin hat mich streng gefragt ob ich sie veräppeln will. Da habe ich erst gemerkt wie erschöpft ich bin. Kennst Du das auch?

Ich musste wieder Kraft sammeln. Ich hatte den Wunsch nach einem Reset. Und nach Natur. Ich wäre gerne so unbeschwert gewesen, als wäre ich selbst noch ein Kind. Im Garten in einer Hängematte liegen... Der Garten! Ja das war die Idee! Back to the roots! Dieses Jahr Elternzeit würde meine Gartenzeit werden! Und so war meine Idee für das Gartenjahr-Sabbatical geboren. Viel Zeit für mich und den Garten hatte ich nicht. Aber mit 30 Minuten am Tag, an fünf Tagen in der Woche, lässt sich über ein Jahr viel bewegen!


Das sind meine 6 Joker für den Januar:

Diese Tipps haben noch gar nicht viel mit Garten zu tun, aber sie legen einen wichtigen Grundstein, um die Natur genießen zu können.

1. Wie gebe ich meinem Körper Kraft und gute Laune in der dunklen Jahreszeit?


1a. Energiequelle Leinölquark:

Manchmal sind es kleine Änderungen einer Gewohnheit, die große Wirkung zeigen: Eine meiner Freundinnen ist Ärztin mit einem großen Interesse für gesunde Ernährung. Sie hat mir das Buch "Ran an das Fett" von Dr. Anne Fleck geschenkt, und mir dringend geraten morgens Leinölquark zu frühstücken. Der eiweißreiche Quark mit den Schwefel-haltigen Aminosäuren und die hochwertigen Öle versorgen Gehirn, Muskeln, Knochen und Organe mit wichtigen Nährstoffen. 

Bei mir gibt es meist noch eine Hand voll Nüsse dazu (Drei Paranüsse, wegen dem Selen, einige Mandeln und Walnüsse). 

Mit den Ölen mische und variiere ich. Auch Weizenkeimöl vewende ich oft, wegen seinen wichtigen Antioxidantien. Es gibt auch tolle hochwertige und sehr leckere aromatisierte Leinölzubereitungen, teilweise auch mit DHA aus Algen. Damit das Öl und der Quark sich gut mischen lassen benötigt man zwei Esslöffel Milch. Oft nehme ich für eine frische Note auch etwas Naturjoghurt

Gerne geben wir auch Vitamin-C-haltige Früchte oder einen Schuss frischen Zitronensaft dazu. Die Kinder mögen süße Früchte wie Banane, Trauben oder Mango am liebsten.

Das Zusammenrühren ist in zwei Minuten erledigt! Uns schmeckt das Quarkfrühstück wirklich hervorragend!


1b. Kaffee mit Kokosöl

Dazu gibt es bei mir einen Kaffee mit einem Teelöffel Kokosöl und wechselnd etwas Zimt dazu oder nicht entölten Rohkakao, oder auch mal Kurkumapulver. Den Kaffee mit dem Kokosöl zu trinken, war für mich anfangs sehr ungewöhnlich und befremdlich. Ich wurde aber öfters damit bewirtet. Und inzwischen möchte ich ihn nicht missen und mag die Kokosnote! Und er tut einfach gut! Hier findet ihr das Rezept und noch mehr Informationen zur Wirkung.


Das hochwertige native Kokosöl und die Omega-3-Öle und das DHA werden auch im Gehirn verstoffwechselt. Diese Mahlzeit gibt Kraft, macht lange satt und ich merke bereits nach einer Woche einen positiven Effekt auf meine Konzentration und auf meine Laune. Aktuell ist der Quark an vier Tagen in der Woche mein Frühstück, die anderen Tage gibt es frisches Brot oder Vollkornbrötchen. Wer sich erschöpft fühlt und gereizt ist oder sich niedergeschlagen fühlt, dem rate ich dringend dieses Frühstück für eine Woche durchzuziehen. Ich bin total begeistert davon. Probier es morgen aus!


2. Wie resette ich meinen Stoffwechsel?

Nach den Weihnachtsfeiertagen, an denen geschlemmt wird resette ich einmal meinen Stoffwechsel. Wenn ich viel Süßes gegessen habe, funktioniert mein normales Sättigungsgefühl nicht so richtig, ich habe oft Heißhunger. Aber nach dem Rat meiner ernährungserfahrenen Freundin, weiß ich jetzt wie einfach es ist, aus dem Heißhunger auszubrechen. Zwei Tage reichen aus, in denen ich auf zuckerhaltige Gerichte (und natürlich auch Getränke) verzichte. Wer ganz konsequent sein möchte verzichtet in diesen Tagen auch auf Kohlenhydrate. Zum Beispiel also Leinölquark zum Frühstück, Linsenkokossuppe mit Ingwer zum Mittagessen und Gemüsepfanne mit Feta zum Abendessen. Bei mir funktioniert das Reset aber auch mit wenig Kohlenhydrate wie Kartoffeln und auch trotz Apfelschnitzchen. Nur Zucker darf nicht dabei sein (auch nicht im Biofrüchtejoghurt).


3. Wie erfrische ich Körper und Geist:

Nichts erfrischt so gut wie klares Wasser. Trinke mindestens zwei Liter am Tag. Wenn Du kein oder wenig Durstgefühl hast, stelle Dir Im Handy einen Wecker, der an das Trinken erinnert. Zwei Liter Wasser machen einen großen Unterschied im Wohlbefinden! 

Unser Gehirn kann besser funktionieren, wenn genug Flüssigkeit da ist. Trinke für eine strahlende Haut: Wasser lässt die Haut straffer erscheinen und strahlen. Wasser ist wichtig für die Abwehr: Unser Immunsysthem funktioniert besser mit ausreichend Flüssigkeit. Aber auch für eine gute Verdauung: Keine Verstopfung mehr mit regelmäßigem Trinken. Wer Gewicht reduzieren möchte, sollte ebenfalls unbedingt ausreichend trinken: Ein großes Glas Wasser vor der Mahlzeit führt zu einem früheren Sättigungsgefühl. Außerdem: Bandscheiben, Knorpel und Gelenke funktionieren besser, wenn genug Flüssigkeit da ist.


4. Wie verschwinden die kreisenden Gedanken?

Achtsamkeit ist das Zauberwort. Im Januar meditiere ich fast jeden morgen fünf Minuten vor einer Tageslichtlampe. Aktuell entspanne ich, nachdem die Kinder aus dem Haus sind, bevor ich zur Arbeit gehe. Früher habe ich das gemacht, bevor ich die Kinder geweckt habe. Mit geöffneten Augen konzentriere ich mich im Schneidersitz auf das Atmen und versuche alle anderen Gedanken vorbeiziehen zu lassen. Das gelingt mal mehr mal weniger. Aber diese fünf Minuten Ruhe und Entspannung für mich, machen bei meiner Zufriedenheit und Belastbarkeit am Tag einen großen Unterschied. Manchmal. wenn meine Knie meckern, sitze ich auch aufrecht auf dem Sofa. Gerade, wenn die Sonne im Winter so spät aufgeht, belebt mich die Tageslichtlampe, macht fit und munter und das künstliche Tageslicht hebt auf die Dauer meine Laune und verbessert mein Lebensgefühl. Die Tageslichtlampe erhöht nachweislich die Serotoninproduktion, ein Botenstoff der mit für die gute Laune zuständig ist und die Konzentrationsfähigkeit verbessert.

Wichtig ist eine vernünftige Lampe. Unbedingt den vorgeschriebenen Abstand einhalten, und die fünf Minuten reichen mir aus! Unbedingt die Herstellerangaben beachten! Wenn die Lampe aus zu großer Nähe über lange Zeit fixiert wird, kann die Netzhaut des Auges beeinträchtigt werden. Gute Lampen sind nicht teuer und können im Internet bestellt werden. Eine kleine Lampe reicht völlig aus. Meine ist geschätzt 20 auf 30 Zentimeter groß. UV-Licht wird allerdings von der Glasscheibe heraus gefildert. Wer im Winter (zum Beispiel arbeitsbedingt) kein Sonnenlicht abkriegt, kann mit seinem Arzt über eine Vitamin-D-Gabe während der dunklen Jahreszeit sprechen. Die Tageslichtlampe empfehle ich nur morgens und vormittags anzuknipsen! Abends würde sie die Melatoninpruduktion verringern, und möglicherweise das Einschlafen erschweren. Richtig eingesetzt ist die Tageslichtlampe aber eine Wunderwaffe, die leichten Winterblues bekämpft und angenehm belebt und Kraft gibt!

Träume Dir den Sommer herbei! Teste auch Du die stimmungsaufhellenden Effekte einer Tageslichtlampe.


5. Ein winterliches Gartenprojekt: Sprossen ziehen auf der Fensterbank

Kressesamen, Radieschensamen und Kohlrabesamen kann manin einem Suppenteller mit etwas Küchentuch heranziehen. Die Küchtücher (3 Lagen) werden angefeuchtet, die Samen sollen aber nicht "schwimmen" und um die Feuchtigkeit zu erhöhen wird der Suppenteller für drei Tage mit einem flachen Teller abgedeckt. Dann brauchen die Keimlinge Licht und müssen ans Fenster. Jetzt kann in den nächsten Tagen das frische Grün geerntet werden. Es gibt auch vorgefertigte Keramikschalen mit denen man sehr schöne Erfole erzielt. Wer etwas mehr Aufwand nicht scheut, kann sich ein Keimglas und dazugehörige Samenmischung kaufen. Hier müssen die Keimlinge täglich gewaschen werden, was ich manchmal vergessen habe, dann vertrocknen sie und einmal mit etwas zu viel Feuchtigkeit gab es Schimmel. Bei mir wächst aber jeden Januar frisches Grün in den praktischen, wiederverwertbaren Keramikschalen.

Teste doch am Wochenende einmal das Rezept Gierschmaultaschen mit frischen Sprossen, 


6. Ein klitzekleiner Abendspaziergang

Eine gute Angewohnheit, die ich Euch ans Herz legen möchte:

Ein klitzekleiner Abendspaziergang. Der muss gar nicht weit sein, aber einmal um den Blog marschieren, die Dämmerung oder die Dunkelheit erleben, dass rhythmische Gehen, Schritt für Schritt. Einmal noch frische Luft atmen. All das sind Dinge die helfen, dem Stress des Tages abzubauen und zu Ruhe zu kommen und hilft später auch gut schlafen zu können. Laptops, Handys und andere elektronische Geräte spätestens ab 18 oder 19 Uhr auf den Nachtmodus umstellen. Das bläuliche Licht der technischen Geräte und von manchen LED-Glühbirnen vermindert die Ausschüttung des Hormons Melatonin und Verhindern das müde Werden und erschweren das Einschlafen.


Hier noch einmal eine Zusammenfassung meiner 6 kleinen Januar-Joker, die langfristig einen großen Unterschied machen:

  • Kraft tanken und zum Frühstück sättigenden Leinölquark mit Nüssen genießen und den Kokos-Kaffee lieben lernen.
  • Den Stoffwechsel resetten mit zwei Zucker-freien Tagen oder auch zwei Kohlenhydrat-freien Tagen
  • Körper und Geist mit mindestens zwei Litern klarem Wasser erfrischen
  • Kreisende Gedanken mit fünf Minuten Atemmeditation am Morgen zur Ruhe bringen
  • Vitaminreiche Sprossen auf der Fensterbank zum Leben erwecken 
  • Mit einem klitzekleinen Abendspaziergang frische Luft tanken und den Tag abschließen

Fazit: 

Sechs kleine Schritte, die euer Energielevel dauerhaft anheben. Ich verspreche euch, dass diese kleinen Veränderungen sich lohnen! Außerdem: Bestaunt unbedingt die tapferen, kleinen Schneeglöckchen im Januar, die sich trotz der eisigen Kälte aus der Erde trauen und den Frühling versprechen. Im Febraur beginnt dann das Gartenprojekt so richtig. Wer möchte eigene Kartoffelsorten züchten? Wir sprechen über Multitasking und dann kann man auch draußen schon wieder das Tageslicht genießen...

Hier geht es zum Februar des Gartenjahr-Sabbaticals!